ehemaliger Polizeigewahrsam Frankfurt

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Gewahrsam Klapperfeldstr.Der ehemalige Polizeigewahrsam an der Klapperfeldstraße (Nähe Konstablerwache) steht seit 2002 leer und wartet auf eine neue Nutzung oder den Abriss.

In einem Gewahrsam dürfen Gefangene max. 24 Stunden festgehalten werden, es ist daher kein Gefängnis. Der Frankfurter Gewahrsam wurde weiterhin verwendet, um zur kurzfristigen Abschiebung vorgesehene Personen festzuhalten.

Siehe auch die Gewahrsamszellen im früheren Polizeipräsidium (Friedrich-Ebert-Anlage nahe des Hauptbahnhofs).

Earlier police custody Frankfurt, temporarily used as a museum   

Die Innenarchitektur ist in jeder der 4 Etagen geprägt von einem langen Gang, von dem die Nutzräume und die Zellen abzweigen. Einzige individuelle Merkmale sind die Kritzeleien an den Zellentüren.

Each of the four floors is dominated by a long corridor to which the cells are connected to. Only individuel’s remains are the scrabbles on the walls and doors.

 

Gewahrsamzellen: custody cells

Die Gewahrsamszellen sind kleiner als Gefängniszellen, da sich die Gefangenen max. einen Tag in ihnen aufhielten. Die Innenausstattung macht einen zeitlosen Eindruck: Sie wirkt auf den Besucher, als wäre das Gebäude bereits seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden. Moderne Materialien und persönliche Gegenstände, die auf die noch in diesem Jahrzehnt bestehende Nutzung hinweisen, fehlen völlig. Einige Zellen (untere Bilder) waren mit Videoüberwachung ausgestattet, um gefährdete Personen zu beobachten (Tobezellen).

The cells are smaller than regular prison cells because the prisonsers stayed only one day in it. The building was used until year 2002 but it seems that the whole building has been unused for decades. Some cells were equiped with video surveillance (images below).

Zelle mit Videoüberwachung
Zelle mit Videoüberwachung

Die Toiletten mit Wasserspülung sind erst während der einzigen umfassenderen Renovierung in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts eingebaut worden. Zuvor benutzte man Kübel.

Custody cells: Flush lavatory were only installed in the fifties of the 20th century. Buckets were used earlier.

Im Männergewahrsam im ersten Stock wurden die Gefangenen über Nacht untergebracht. Die Belegung der Zellen erfolgte im Uhrzeigersinn von links nach rechts. Die Anzahl der ausgedrückten Zigaretten am Kopfende des Bettes gibt daher einen Anhaltspunkt über die Abnutzung der Zelle

Men custody, 2nd floor: Cells were filled in clockwise order from the left to the right. The black spots of the squeezed cigarettes at the head of the bed provides a certain measure of the utilization of the cell.

 

Administration: administration

Die Dienstwohnung im obersten Stock hatte einen eigenen Ausseneingang, der über eine Aussentreppe zu erreichen war. Nun ist die Wohnung nur noch durch eine schmale Tür von den Zellenbereichen abgetrennt. Die Bilder zeigen das Badezimmer und einen Wohnraum.

Bath room and living room of the residence separated by a narrow door from the custody

Aufenthaltsraum, WandkunstAufenthaltsraum für die Bediensteten in der 1. Etage.

Recreation room for staff on 2nd floor

Arztzimmer im Gewahrsam FrankfurtArztzimmer.

Doctor’s room

Büro des LeitersBüro des Leiters. Die Stadtansicht wurde von einem der Leiter geschaffen.

Director’s office

Nutzraum mit WaschbeckenNutzraum mit Waschbecken

Wash basin in secondary room

Die Wache mit Ausblick auf den Hof des GewahrsamsDie Wache im Erdgeschoss des Gebäudes mit Ausblick auf den Hof.

Guard’s room on the base floor with view to the courtyards.

Keller: cellar

Gewahrsamküche im Keller des Gebäudes. Die Küche wurde in den letzten Jahren nicht mehr benutzt, da man auf angelieferte Fertiggerichte zurückgriff.

Kitchen being unused in the last years because the custody was provided with ready-to-serve meals.

Blick aus dem Keller: Graben entlang der Fassade, rechts die Mauer zur Heiligkreuzgasse.

Face of the custody seen from the cella. On the right the wall separating the custody from the Heiligkreuzgasse.

 

Abschiebehaft: Custody pending deportation

Graffiti in den AbschiebehaftzellenAbschiebehaft: In dem Trakt (2. Etage) der Abschiebehaft blieben die Häftlinge bis zu zwei Wochen. Zur Verschönerung der Zelle während der Aufenthaltsdauer findet man Graffitis und Fotos aus Zeitungen (meist Pin-ups oder Autos) an Zellentür und Wänden. Die Befestigung der Zeitungssausschnitte erfolgte mit feuchtem Toilettenpapier.

Custody pending deportation: Graffitis on walls and doors to personalize the cell during the stay (of max. two weeks). Photos from newspaper (preferred motifs were pin-up or cars) were pasted with wet toilet paper to the walls and the door.

Graffiti "Mensch ist nicht Tier"Auf dem Foto mit dem Giraffenkopf hinterliess ein Häftling die Bemerkung: “Mensch ist nicht Tier und er kanst hier nicht sitzen”.

Scrabble on the photo with the giraffe head: “Man is not animal and he can not sit here”

Abschiebehaft GruppenzelleTagsüber waren die Abschiebehäftlinge in einer Gemeinschaftzelle untergebracht, die mit Tischen, Bänken und Metallbetten (Sofas genannt) ausgestattet war.

During the day the prisoners spent their time in the community cell equiped with desks and metal beds (called couchs)

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